Mag.a Gertraud Maria Trieb

Katathym Imaginative Psychotherapie

Als Kind war uns eine bildliche Vorstellungskraft eigen, da wir in magischen Bilderwelten lebten. In unserer kindlichen Vorstellungskraft konnten Bäume zu Lebewesen werden oder Naturgeister plötzlich hinter einem Baum hervorschlüpfen. Bei Erwachsenen können Tagtraumbilder bewusst entwickelt und therapeutisch gelenkt werden. Tagtraumbilder bringen uns mit stärkenden inneren Kräften in Kontakt. Der in inneren Bildern Reisende erlebt dabei spielerisch sein kreatives Potential und erweitert seine Alltagskompetenzen.

Das Vertrauen, sich selbst helfen zu können, wird durch das Erleben der Heilkraft der inneren Bilder gefördert.

Katathym Imaginative Psychotherapie ist ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren. In dieser wissenschaftlich gesicherten Behandlungsmethode werden Vorstellungen, innere Bilder, Imaginationen  zur Erreichung des therapeutischen Ziels nutzbar gemacht. Unter professioneller Anleitung steigen vor dem inneren Auge Bilder auf,  in denen Erinnerungen und Gefühle auftauchen können. In den Imaginationen zeigen  sich unbewusste Konflikte, bestehende Probleme, Wünsche und Phantasien symbolhaft. Die Entdeckungsreise in die innere Bilderwelt hilft bisher unbekannte Zusammenhänge zu verstehen und zu verdeutlichen, aus gelernten Beschränkungen herauszuwachsen und innere Potentiale zu erschließen. Dabei ergeben sich neue Möglichkeiten des Wahrnehmens, Fühlens und Handelns.

Die Wirkungsweise der Katathym Imaginativen Psychotherapie kann auf vier Ebenen beschrieben werden:
Ich-Stärkung: Imaginationen haben eine beruhigende und seelisch entlastende Wirkung. Stresshormone werden abgebaut und der Blutdruck sinkt. Körperlich gelangt die KlientIn stärker ins Gleichgewicht, baut Spannungen ab und fühlt sich im Alltag kraftvoller und gelassener.
Regression: Die KlientIn taucht in frühere Erfahrungen ein und begegnet dem Inneren Kind. Belastende Gefühle aus einer anderen Zeit können wieder erlebt und im Nachgespräch neu bewertet werden. Es geht darum, alte Themen und damit verbundene Gefühls- und Verhaltensmuster zu wandeln, um vergangenen Erfahrungen, anders als bisher, begegnen zu können. Die KlientIn kann in der Regression auch eine Reise zu den unbelasteten, magischen Welten der Kindheit machen, um gestärkt durch das Bild, den Alltag kraftvoll zu bewältigen.
Konfrontation: Unangenehme Themen werden im Alltagsbewusstsein aus Angst vor der Begegnung mit inneren Schattenaspekten oft vermieden. Im Bild zeigt sich die Belastung in verschlüsselter Form. Die KlientIn wird dazu angeleitet, sich auf symbolischer Ebene mit den Themen auseinanderzusetzen. Dies führt in der Regel zu mehr Akzeptanz der eigenen Seelenlage und begünstigt die Suche nach Lösungen.
Distanzierung: In Problemlagen verliert man leicht den Überblick. Der Blick aus der Adlerperspektive führt im Allgemeinen dazu, dass neue Einsichten gewonnen werden können, die der Problemlösung dienlich sind. Ungünstige Verstrickungen werden erkannt und die Knoten gelöst.

Ich arbeite schon seit vielen Jahren mit dem Katathymen Bilderleben und bin immer wieder davon fasziniert, wie leicht der Zugang zu Ich-stärkenden Ressourcen gefunden werden kann. KlientInnen sind ExpertInnen für ihre Situation. Durch imaginative Reisen kann der Zugang zu der inneren Weisheit und zu den intuitiven Quellen geweckt werden. Die Begegnung mit inneren Bildern steigert das Selbstvertrauen und befähigt dazu, in Konflikt- und Entscheidungssituationen ruhig und gelassen zu reagieren.

Ihre Mag.a Gertraud Maria Trieb